Skip to main content
Tag

Jobs

Rasterfahndung – wie wir finden, was wir suchen.

By Einstellungssache

Das gilt auch in der Personalauswahl. Bildlich gesprochen natürlich nur. Will heißen: Wenn wir eine Stelle zu besetzen haben, schauen wir uns eher zu viele als zu wenige Kandidaten an. Und durchaus auch solche, deren Profil vielleicht auf den ersten Blick nicht 100%ig passt.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, als Bewerber durchs unternehmensübliche Raster zu fallen: zu wenig Berufserfahrung oder überqualifiziert, zu viele verschiedene Stationen im Lebenslauf oder keine ausreichende Bandbreite. Auslandserfahrung? Gerne ja! Aber ist er oder sie dann solide genug für einen Job bei uns? Zurückliegende Selbstständigkeit? Im Prinzip gut, da hat jemand mal was gewagt; aber wenn es da schon nicht geklappt hat…?

Die Liste der Bedenken ist schier endlos. Aus unserer Sicht vergeben überkritische Personaler an dieser Stelle großes Potenzial. Wir machen uns lieber ein persönliches Bild und stellen unsere kritischen Fragen im Gespräch. Nicht selten zeichnet der direkte Dialog mit den Kandidaten ein ganz anderes oder zumindest deutlich komplexeres Bild, als es die Bewerbungsunterlagen hergeben.

Einige gute Mitarbeiter, die heute bei uns beschäftigt sind, wären der d-kn entgangen, wenn wir von vornherein zu engstirnige Kriterien angelegt hätten. Nicht nur die fachliche Eignung macht einen guten Mitarbeiter aus: Begeisterung für das Thema, Wissbegier und Lernfähigkeit, Teamgeist und der Blick über den Tellerrand sind ebenso wesentliche Faktoren.

Drei sind einer zu viel.

By Einstellungssache

Der Bewerbungsprozess spielt sich klassischerweise zwischen zwei Parteien, respektive zwei Personen ab: dem Bewerber und dem Recruiter. Inzwischen ist ein ungebetener Dritter hinzugekommen: ChatGPT.

Neben dem Lebenslauf und Zeugnissen ist auch das Anschreiben eines Kandidaten für den Recruiter oft ein hilfreicher Anhaltspunkt um zu sehen, mit wem man es hier zu tun hat. Wie formuliert jemand? Auf welche Aspekte seines Werdegangs legt er oder sie besonderen Fokus? Werden auch persönliche Entwicklungen thematisiert? Ist der Kandidat eher der nüchterne oder der ausschweifende Typ? Zeigt sich aufrichtiges Interesse an der Stelle oder handelt es sich um eine eher wahllose Bewerbung?

Aus Bewerbersicht ist das Anschreiben ein gutes Tool, um den potenziellen Arbeitgeber neugierig auf sich zu machen. Nun ist es allerdings gar nicht so einfach, ein Anschreiben selbst zu formulieren. Und da kommt der Heilsbringer ChatGPT ins Spiel. Was viele Bewerber aber verkennen: Ein „gutes“ Anschreiben muss nicht immer unbedingt sprachlich perfekt sein, doch eines muss es ganz bestimmt: authentisch sein. Und da scheitert ChatGPT zur Zeit noch grandios.

Oder anders gesagt: Auch das Füttern mit Inhalten zur Erlangung optimaler Ergebnisse will gelernt sein und erfordert gewisse Skills. Die bloße Wiederholung der Anforderungen aus der Stellenanzeige gepaart mit Marketing-Schlagwörtern macht genau null neugierig auf einen Kandidaten oder eine Kandidatin. Und ist die Diskrepanz zwischen Anschreiben und Lebenslauf sprachlich wie inhaltlich zu groß, fällt das Kartenhaus eh in sich zusammen.

Liebe Bewerber:innen: Versucht es selbst oder lasst es ganz – sich mit fremden Federn zu schmücken mag im ein oder anderen Fall den Fuß in die Tür bringen, aber mehr am Ende auch nicht.